DU ENTSCHEIDEST!

„Ich kann ja dem Kunden nicht absagen … ich muss das Projekt doch machen, schließlich habe ich Verpflichtungen … ich würde ja gerne einen anderen Job machen, aber es geht ja leider nicht …“  Nicht nur im Coaching oder in der Beratung, sondern auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis höre ich häufig Sätze wie diese. Viele Menschen sind unzufrieden mit ihrer beruflichen oder privaten Lebenssituation und dies äussert sich früher oder später in (oft) undefinierbaren oder unklaren Veränderungswünschen. Nicht nur, das die Meisten aber gar nicht klar benennen können, was genau sie denn gerne verändern möchten, sie weisen auch jede Handlungsoption oder jeden Vorschlag im Gespräch schnell zurück, weil ihre persönlichen „Umstände“ ihnen ja sowieso gar keine andere Wahl lassen, als weiterzumachen wie bisher. Diese Umstände sind z.B.: die Welt, der Chef, der Kunde, die Frau, die Bank, die Kinder … nur eben niemals sie selbst.

Irgendwann befinden sie sich dann mit ihren Gedanken in einer Art Endlosschleife zwischen Frust und Unzufriedenheit, Ohnmacht und Handlungsunfähigkeit. Etwas zugespitzt formuliert, haben sich eingerichtet in ihrem Leid und dabei die Verantwortung für ihre Entscheidungen und ihr Handeln irgendwann abgegeben.

Wenn ich dann frage: „Wer entscheidet denn, das Du diesen Job machen musst, das Du für diesen Kunden arbeiten musst, das Du dieses Projekt machen musst …?“, dann ernte ich entweder langes Schweigen oder eine Antwort wie „Ja ich, ABER …“

Aus meiner Sicht gibt es allerdings kein ABER, denn alles was wir tun und was wir erleben, ist die Folge unserer eigenen, irgendwann einmal getroffenen Entscheidungen!

Es klingt banal und doch ist es vielen einfach nicht mehr bewusst. Wir selbst haben uns irgendwann für die Ausbildung, das Studium oder die Selbstständigkeit entschieden. Wir selbst haben schon früh die erste Eigentumswohnung gekauft, Sparverträge abgeschlossen oder aber jeden Euro der reinkam sofort wieder auf den Kopf gehauen. Wir selbst haben uns unseren Lebenspartner ausgesucht, uns vielleicht für Kinder entschieden oder sind nach der Schule erst mal ohne Ziel durch die Welt gereist …
Natürlich gab es für jede dieser Entscheidungen seinerzeit Gründe, Annahmen, Grundlagen oder irgendwelche Umstände. Sicherlich haben wir uns auch mit Eltern, Freunden oder uns nahestehenden Menschen ausgetauscht – diese haben uns beraten, uns gut zugeredet oder von unseren Vorhaben abgeraten. Die letztlich finale Entscheidung für oder gegen etwas hat aber nur einer getroffen: Wir selbst!

Wenn wir also nun heute mit irgendwelchen Aspekten unseres Lebens unzufrieden oder unglücklich sind, dann können auch nur wir selbst daran etwas verändern. Niemand nimmt uns das ab oder erledigt das für uns. Nur wir selbst können andere, neue Entscheidungen treffen. Ich höre schon wieder das „ABER“ – natürlich hat jede neue Entscheidung und jede Veränderung auch etwas zu Folge. Jede Entscheidung für etwas, ist automatisch eine Entscheidung gegen etwas anderes – wenn Sie z.B. entscheiden für einen Kunden nicht mehr arbeiten zu wollen, dann müssen Sie natürlich vertrieblich mehr tun und sich neue, andere Kunden suchen. Es ist und bleibt aber Ihre Entscheidung, niemand zwingt Sie Projekte anzunehmen oder für Kunden zu arbeiten, für die Sie nicht arbeiten möchten.

Wenn Sie mit Ihren Job unzufrieden sind, ist es nur an Ihnen, daran etwas zu ändern. Klar, das macht erst mal Arbeit und nicht in jeder Branche ist es einfach den Job zu wechseln. Vielleicht müssen Sie auch finanzielle Abstriche in Kauf nehmen und eine neue Probezeit bedeutet erst einmal ein Risiko. Niemand hält Sie aber davon ab, in irgendeiner Form aktiv zu werden, Bewerbungen zu schreiben, Fortbildungen zu besuchen, sich nebenbei selbstständig zu machen und auf eine halbe Stelle zu wechseln oder was auch immer – es macht nur niemand anderes für Sie.

Der Aspekt „Eigenverantwortung“ ist auch im Coaching ein ganz entscheidener und wesentlicher Punkt. Ein Coach kann Sie begleiten und Ihnen helfen, notwendige Entscheidungsgrundlagen oder Möglichkeiten zu erarbeiten, deren Folgen durchzuspielen, verschiedene Optionen zu prüfen, andere Perspektiven einzunehmen, Gespräche vorzubereiten usw. – die Entscheidungen treffen und handeln müssen Sie am Ende aber selber, das nimmt Ihnen ein Coach nicht ab!

Zum Schluss vielleicht ein schönes und passendes Zitat: „Wer nicht will, findet Gründe, wer will findet Wege …“

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Umsetzung Ihrer nächsten Entscheidungen und beim Finden Ihrer künftigen Wege!