Dieseln oder nicht Dieseln? Das ist keine Frage!

April 2018 / Online Ausgabe

Hilfe Schreie lassen mich aus meinen Schlaf aufschrecken. Sofort nehme ich einen verbrannten Rauchgeruch war. Ich stürze zum Fenster und auf der gegenüberliegenden Straßenseite brennt das Haus lichterloh. Menschen irren schreiend und hilflos auf den Straßen herum, wartend auf die Feuerwehr. Panik macht sich breit. Vergebens, die Feuerwehr kommt nicht und das Haus brennt bis auf die Grundmauern nieder. Bald Zukunft? Ja. Laut einer Umfrage im Jahr 2018 werden 99% der Feuerwehrfahrzeuge mit Dieselmotoren ausgerüstet. Mit einem Dieselfahrverbot dürfen auch diese Fahrzeuge nicht mehr zum Einsatzort fahren. Erschwerend kommt hinzu, dass 75% der Feuerwehrretter ebenfalls Dieselfahrzeuge privat besitzen und im Falle eines Notfalls erst gar nicht zu den Einsatzfahrzeugen gelangen. Gut, nun werden Sie sagen: „Das ist was ganz anderes“. Dafür gibt es dann bestimmt Regeln und Ausnahmen. Nun, wie viele Ausnahmen wollen Sie zulassen? Schauen wir doch mal zur Bahn, wie viele Dieselloks verkehren noch auf Deutschlands Schienen? Wie viele Dieselschiffe, verkehren rein auf Deutschen Gewässern? Von den großen Kreuzfahrtschiffen und Container Schiffe in internationalen Gewässern wollen wir erst gar nicht reden. Und ist das Ganze wieder ein rein deutsches Problem? Schauen wir doch mal nach Frankreich, Italien, Polen und weitere EU-Staaten? Was passiert mit dem Dieselfernverkehr? Dürfen diese Dieselfahrzeuge in die Städte einfahren? Ist die Grundversorgung der deutschen Bevölkerung an Lebens- und Nahrungsmittel noch gesichert? Und wenn das wieder ein deutsches Problem ist und die Nachbarstaaten sich nicht den Fahrverboten von Dieselfahrzeugen anschließen, bleiben die Schadstoffe auch in diesen Ländern? Hört der Wind an der Grenze auf zu blasen?

Ich bin Berater und Schauspieler und lege rund 70‘000 Kilometer pro Jahr auf europäischen Straßen zurück. Ich bin auf das Auto angewiesen, allein wegen des Bühnenequipments. Mein Dieselfahrzeug verbraucht rund 6 Liter auf 100km, was bei einer Fahrleistung von 70000km rund 5000 Euro Dieselkosten bedeutet. Mein Fahrzeug gibt es vergleichbar mit Benzinmotor. Allerdings gibt der Hersteller den Verbrauch auf 9 Liter pro 100km an. Bei gleicher Rechnung ergibt das Mehrkosten von 3500 Euro netto. Ich bin mir sicher, dass viele meiner beratenden, freischaffenden Kollegen oder viele Kleinunternehmer diese Rechnung aufgestellt haben. Ein Abschied vom Dieselmotor und auf benzinbetriebene Antriebsarten umzusteigen oder gar auf Elektromobilität oder Wasserstoffbetriebene Fahrzeuge sind auf Grund der hohen Verbrauchs- und Anschaffungskosten sowie der geringen Reichweite noch keine Alternative.

Aus diesem Grund muss ich Christian Lindner recht geben, wenn er von Enteignung von Kleinunternehmern in Deutschland spricht.

Und selbstverständlich trifft es wieder mal die Kleinen. Diese Maßnahme lässt die Schere zwischen Reich und Arm weiter auseinander gehen. Aus meiner Sicht wirft das Dieselfahrverbot mehr Fragen als Lösungen auf. Wieder einmal werden die Kleinen Opfer unüberlegter Schnellschüße einer handlungsunfähigen, nur auf eigenen Profit ausgerichteten Regierung. Mich würde mal interessieren, wie die Richter entscheiden würden, wenn ihr Haus brennt. Deshalb ist „Dieseln oder nicht Dieseln“ für mich keine Frage. Ich gehe weiter mit meiner Diesel Jeans in den Innenstädten einkaufen.